Safer Use

Safer Use


Entscheidest du dich, trotz gesundheitlicher und strafrechtlicher Gefahren für den Konsum, solltest du folgende Hinweise zur Risikoreduzierung beachten:

  • Im Drugstore

    Wenn du eine illegale Substanz erwirbst, kannst du dir nicht sicher sein, dass du wirklich das bekommst, was du möchtest. Deshalb solltest du folgendes beachten:


    Kaufe bei Menschen, denen du vertraust und nicht wahllos bei fremden Personen.

    Erkundige dich genau über die Substanz, die du konsumierst, z.B. in unserem Lexikon.

    Teste die Substanz erst in einer geringen Dosis, nachlegen kannst du immer noch.

    Konsumiere möglichst nicht allein und achte auf deine Freunde. Eine Person sollte nüchtern sein, um im Notfall Hilfe holen zu können.

    Theoretisch besteht die Möglichkeit eine „unbekannte Substanz“ auf ihre Inhaltsstoffe untersuchen zu lassen. Solltest du erheblich unerwartete Nebenwirkungen erleben oder den Verdacht haben, dass die von dir erworbene Substanz nicht das enthält was du erwartet hast, kannst du Kontakt zu Legal-High-Inhaltsstoffe aufnehmen und die Substanz zum Testen einschicken. Weiterführende Infos findest du auf 


    www.legal-high-inhaltsstoffe.de

  • Safer Sniffing

    Wenn du Substanzen nasal konsumierst (ziehst) kann es zu Schädigungen der Nasenschleimhaut kommen. Außerdem besteht das Risiko, dass du dich mit Krankheitserregern ansteckst wie z.B. Hepatitis B und C oder auch einer Virusgrippe. Um das Risiko zu minimieren beachte folgende Safer Sniffing Regeln:


    • Konsumiere nicht wenn ein Nasenloch verletzt ist oder bei chronischem Schnupfen, da die Infektionsgefahr (HIV, Hep. C, Herpes) steigt. Der Hepatitis C Virus ist leichter übertragbar als HIV und kommt häufiger vor, da auch eine kleine Menge getrocknetes Blut bereits zu einer Infektion führen kann.
    • Sorge dafür, dass die Oberfläche auf der du deine Substanz zerkleinerst und der Gegenstand mit dem du zerkleinerst sauber ist! Zum Reinigen des Gegenstandes und der Oberfläche kannst du Alkoholtupfer verwenden.
    • Zerkleinere die Substanz sorgfältig zu einem möglichst feinen Pulver. Dadurch verringerst du das Risiko, dass die Substanz an den Nasenhaaren hängen bleibt und so die Nasenschleimhaut schädigt.
    • Reinige deine Nase vor dem Konsum durch Schnäuzen.  
    • Verwende keine Geldscheine zum Ziehen, da diese mit Bakterien und Viren verunreinigt sind. Die Banknoten sind teilweise auch mit giftigen Farbstoffen bedruckt.
    • Verwende dein eigenes Röhrchen und teile es nicht mit anderen. Dadurch schützt du dich vor übertragbaren Krankheiten. Gib dein gebrauchtes Röhrchen nicht an andere weiter.
    • Das Röhrchen, mit dem du ziehst, sollte keine scharfen Kanten haben, so dass die Nasenschleimhaut nicht geschädigt wird. Durch eine Schädigung der Nasenschleimhaut ist die Infektionsgefahr um ein Vielfaches höher.
    • Nach 10 Minuten solltest du dich erneut schnäuzen, um Rückstände der Substanz aus der Nase zu entfernen. Die Rückstände in der Nase tragen nicht zum erhöhten Rauscherlebnis bei, sondern verursachen Schädigungen an der Nasenschleimhaut. Im schlimmsten Fall kann es zum Absterben von Zellen kommen.
    • Pflege deine Nase, gönne ihr ausreichend Konsumpausen und mache zeitnah eine Nasenspülung: Zum Beispiel einen Löffel Meersalz in ¼ Liter warmem Wasser auflösen, Kopf zur Seite legen und die Lösung durch ein Nasenloch laufen lassen, die Lösung läuft dann zum anderen Nasenloch hinaus. Salben und Nasenöle helfen gegen Trockenheit in der Nase.
  • Safer Sex

    Drogen intensivieren das Erleben von verschiedenen Dingen und haben somit auch oft Auswirkungen auf das Sexualerleben. Es kann dazu kommen, dass Hemmungen abgebaut werden, die Lust gesteigert wird und du unempfindlicher gegenüber Schmerzen wirst. Bei all der positiven Verstärkung ist eine besondere Vorsicht geboten. Gerade dadurch kann es im Eifer des Gefechts passieren, dass du dich nicht mehr ausreichend schützt und das Risiko einer Schwangerschaft oder Infektion eingehst oder du vielleicht Dinge mitmachst, die du im nüchternen Zustand nicht getan hättest. Insbesondere Alkohol, GHB/GBL, Ketamin, Amphetamine und Kokain haben eine luststeigernde, enthemmende Wirkung, die bei manchen Substanzen mit einer minimierten Schmerzempfindlichkeit, aber auch Erektionsschwierigkeiten oder Scheidentrockenheit einhergehen kann.


    Wir bitten dich folgende Dinge zu beachten:


    • Gewisse Substanzen können die Schleimhäute austrocknen lassen. Kondome können so leichter reißen. Benutzt deshalb Gleitgel! Verwende nur fettfreies, für den Sex bestimmtes, Gleitgel. Öl und Cremes machen Kondome porös.
    • GHB/GBL: Ab einer mittleren Dosis kann das Verlangen nach Sex extrem gesteigert werden und gleichzeitig hast du möglicherweise weniger Kontrolle über deinen Körper und dein Verhalten. Bei Überdosierung kann es zu einem komatösen Zustand kommen, der von anderen missbraucht werden kann, um dich sexuell gefügig zu machen. Bitte beachte auch, dass in Kombination mit Alkohol Lebensgefahr besteht.
    • Poppers: Es besteht Lebensgefahr in Verbindung mit Viagra! Es kann zu einem plötzlichen und lebensgefährlichen Abfall des Blutdrucks kommen.
    • Benutze Kondome auch beim Oralverkehr. Beim Lecken der Vagina oder des Anus wahlweise Dental Dam (Latextuch) oder ein aufgeschnittenes Kondom verwenden. Dies soll vor allem zum Schutz vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Hepatitis, Herpes, Gonorrhoe (Tripper) und Syphilis dienen.
    • Bei Verwendung von Sexspielzeug, z.B. Dildos und Vibratoren ist ein Kondom dann nötig, wenn verschiedene Sexpartner*innen dasselbe Toy benutzen oder es abwechselnd für Vagina und After verwendet wird.
    • Dauert der Sex länger, wechsle alle halbe Stunde das Kondom.
    • Drogen stimulieren das Herz-Kreislaufsystem, was zusammen mit Sex zu Überhitzung oder Überlastung führen kann. Legt deshalb öfter mal Pausen ein.
    • Nach jeder Pause das Kondom wechseln, da sonst das Material brüchig werden kann und die Gefahr, dass es reißt erhöht wird.
    • Sex funktioniert nur bei gegenseitigem Einverständnis und Vertrauen. Ihr solltet im Vorfeld klären, welche Praktiken ihr beide wollt und welche nicht. Vereinbart ein Codewort um den Sex ggf. stoppen zu können.
    • Sei ehrlich zu dir selbst, ob du unter (zu viel) Drogeneinfluss noch Abwehrsignale erkennen und auch senden kannst. Überlege dir im nüchternen Zustand, welche Signale für dich wichtig sein könnten.

    Wenn es doch zu ungeschütztem Sex gekommen ist:


    • Nach dem Sex solltest du urinieren und Körperflüssigkeiten aus der Vagina herauspressen. Wasche dich nur äußerlich, um die körpereigene Flora nicht nachhaltig zu schädigen.
    • Sollten Fremdkörper (z.B. geplatztes Kondom) in der Vagina oder dem Anus zurück bleiben, scheue dich nicht medizinisches Fachpersonal zu Rate zu ziehen. Sperma oder Scheidenflüssigkeit in Augen, Nase oder Mund können die Schleimhäute zusätzlich irritieren.
    • Einen anonymen, unentgeltlichen HIV Test kannst du z.B. beim Stuttgarter Gesundheitsamt oder bei der Aidshilfe Stuttgart machen.
    • Die „Pille danach“ zur Verhinderung einer Schwangerschaft kannst du dir rezeptfrei in der Apotheke kaufen oder du lässt sie dir von deinem*r Arzt*Ärztin oder im Krankenhaus verschreiben. Bedenke, dass die Pille danach nur für eine gewisse Zeit nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr wirkt. Lasse dich dazu in der Apotheke oder im Krankenhaus beraten.  
    • Wenn du ungeschützten Sex hattest, gibt es die Möglichkeit der Postexpositionsprophylaxe (PrEP) um das Risiko einer Infektion mit HIV nach dem Sex zu reduzieren. Mit der PrEP sollte so schnell wie möglich nach dem Sex begonnen werden – wende dich bei Bedarf umgehend an deinen*r Facharzt*Fachärztin oder direkt an ein Krankenhaus.

    Gute Links

     


    Internetauftritt der Aids-Hilfe Stuttgart


    Flyer "Sex auf Drogen" von fixpunkt Berlin

  • Safer Hearing

    Auch geile Musik kann gefährlich laut werden.


    In Clubs und auf Veranstaltungen erreichen die Dezibelstärken oft Werte, die gesundheitliche Schäden verursachen können. Wenn du viel auf Veranstaltungen unterwegs bist, dich gerne in der Nähe der Boxen aufhältst, die ganze Nacht auf der Tanzfläche verbringst oder deine Ohren bereits vorbelastet sind, ist dein Risiko einen Gehörschaden zu erleiden deutlich erhöht. Grundsätzlich solltest du deine Ohren schützen, um so lange wie möglich den vollen Sound deiner Musik genießen zu können. Beachte daher folgende Hinweise:


    Beachte diese Hinweise

    Benutze Ohrstöpsel. Ohren und Ohrstöpsel müssen vor der Anwendung sauber und trocken sein.

    Rolle den Ohrstöpsel mit sauberen Händen und stecke das dünne Ende in den Gehörgang. Warte bis der Ohrstöpsel sich ausgebreitet und deinem Ohr angepasst hat. Prüfe mit einem leichten Druck dagegen ob er richtig sitzt. Das Ende des Ohrstöpsels sollte mit der Öffnung des Ohrkanals abschließen.

    Benutze den Ohrstöpsel möglichst nur einmal. Solltest du ihn doch ein zweites Mal benutzen, reinige ihn auf jeden Fall mit ein wenig milder Seifenlösung oder klarem Wasser.

     Wenn du selbst keine Ohrstöpsel zur Hand hast, frage in der Location danach. Du kannst notfalls auch Taschentücher benutzen. Stecke keine Fremdkörper in die Ohren.

    Gönne deinen Ohren regelmäßig Pausen, in ruhigeren Bereichen wie dem Chill-Out-Bereich oder draußen an der frischen Luft.

    Meide die direkte Nähe zu Lautsprechern. Der Sweet Spot (an dem du den gewünschten optimalen Klang genießen kannst) ist meistens an dem Punkt an dem sich die Lautsprecherausrichtung kreuzt.

    Vermeide zusätzlichen Stress und Adrenalin (Gefahr von Gefäßkrämpfen) und trinke regelmäßig Wasser.

    Gute Links

     


     Der SaferHearing-Flyer der Kolleg*innen von fixpunkt Berlin


    Guter Ratgeber zum Thema Gehörschutz


    Die von Take verwendeteten Ohrstöpsel findet ihr auf Ebay

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