Ketamin

  • Substanz

    Ketamin (Keta, Special K, Vitamin K) ist ein Analgetikum (schmerzstillendes Mittel) und Narkosemittel, das überwiegend in der Notfall- und Tiermedizin eingesetzt wird. Es zählt zu den dissoziativen Anästhetika. Reines Ketamin ist ein kristallines, leicht transparentes und geruchsloses Pulver mit leicht metallischem, bitterem Geschmack. Im medizinischen Gebrauch liegt es als klare, salzwässrige Lösung vor.

  • Rechtliche Lage

    In Deutschland gilt Ketamin als verschreibungspflichtiges Medikament. Somit gelten nicht die Maßgaben des Betäubungsmittelgesetzes (BtmG). Allerdings unterliegt der Handel den Bestimmungen des Arzneimittelgesetztes. Verstöße können mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden.

  • Wirkungsweise

    Ketamin beeinflusst den Wirkmechanismus des Neurotransmitters Glutaminsäure, dem wichtigsten erregenden Neurotransmitter im Zentralnervensystem. Es bindet an den spezifischen NMDA-Rezeptor und blockiert dabei dessen Wirkmechanismus. Diese Blockade hat zur Folge, dass die Wahrnehmung und Einordnung von optischen und akustischen Signalen und anderer Sinnesreize nicht mehr in gewohnter Weise erfolgt. Es kann sein, dass du akustische und optische Reize nur als einzelne nicht zusammenhängende Elemente wahrnimmst.


    Zudem hemmt Ketamin die Wiederaufnahme von Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. Der Rausch von Ketamin kann je nach Dosierung eine euphorische Wirkung auf dich haben. Ketamin kann zudem eine angstlösende Wirkung haben.

  • Konsumform

    Ketamin kann oral, nasal, intramuskulär und (seltener) intravenös konsumiert werden. 

  • Erwünschte Wirkungen

    Gefühl der Trennung von Körper und Geist, außerkörperliche Erfahrungen (Gefühl der Leichtigkeit, des Schwebens), Schmerzunempfindlichkeit, deutlich veränderte Sinneswahrnehmungen (z.B. veränderte Zeitwahrnehmung) bis hin zu HalluzinationenGeschmack- und Geruchssinn sind reduziert, Musik wird verzerrt wahrgenommen. Der Ketaminrausch wird  häufiger „kälter“ beschrieben,  als der LSD- oder Pilzrausch. Bei einer hohen Dosis Ketamin kann es zum sogenannten „K-Hole“ kommen. Dieser Zustand kann der einer Schlafparalyse (kurzzeitiger Verlust sämtlicher Motorik bei Bewusstsein) ähneln.

  • Kurzzeitnebenwirkungen

    Erhöhung von Puls und Blutdruck, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kontrollverlust der Motorik, Erhöhung des Hirndrucks, Sehstörungen, erhöhter Speichelfluss. Bei Überdosierung kann es zu plötzlicher Bewusstlosigkeit, Lähmungen, Krampfanfällen und zum Koma kommen. Ketamin kann bereits in geringen Dosen halluzinogen wirken.  Konsument*innen berichten, dass die Wirkung des Rausches oft nicht vorhersehbar sei und man immer wieder von der Wirkung überrascht werden könnte.

  • Langzeitnebenwirkungen

    Bei lang anhaltendem Gebrauch kann es zur Verstärkung der bereits beschriebenen Nebenwirkungen kommen. Durch niedrige Flüssigkeitszufuhr während des Konsums kann es zu Leber- und Nierenschäden kommen. Bei regelmäßigem Konsum von Ecstasy wird die gewünschte Wirkung immer geringer – es entwickelt sich eine Toleranz. Eine Dosiserhöhung führt zu noch stärkeren negativen Folgen, ohne dass sich die gesuchte Wirkung einstellt. Müdigkeit, Erschöpfung und Depressionen können die Folge sein. Regelmäßiger Konsum kann zu psychischer Abhängigkeit sowie zu anhaltender Müdigkeit und Magenproblemen führen.

  • Mischkonsum

    Die Kombination von zwei oder mehr Substanzen ist schwer kalkulierbar. Je nach Kombination kann sich die Wirkung verstärken, potenzieren oder sich in unterschiedliche – und auch unerwünschte - Richtungen entwickeln. Durch Mischkonsum erhöht sich das Risiko unangenehmer Nebenwirkungen und Folgeerscheinungen. Wenn du dich trotzdem für Mischkonsum entscheidest, solltest du idealerweise Erfahrungen mit jeder der einzelnen Substanzen haben und auf besonders riskante Kombinationen verzichten.


    Ketamin & atemdepressiv wirkende Substanzen wie u.a. Alkohol, GHB/GBL, Schlaf- und Beruhigungsmittel: Erhöhtes Risiko einer Atemdepression bzw. Atemlähmung bis hin zum Atemstillstand. Von diesem Mischkonsum ist besonders abzuraten!


    Ketamin & andere Anästhetika: Andere Anästhetika (z.B. Propofol) wirken weniger bis gar nicht, da das Ketamin die Wirkung abschwächt.


    Ketamin & Stimulantien wie z.B. Amphetamin, Kokain (Keks) : Enorme Belastung für Herz und Kreislauf. Durch den erhöhten Bewegungsdrang nach Konsum von Stimulantien und der eingeschränkten Motorik und Schmerzunempfindlichkeit kann es zu Verletzungen und Unfällen kommen.


    Ketamin & MDMA:  Die Wirkung wird von Konsument*innen als äußerst unangenehm empfunden, da die Nebenwirkungen von beiden Substanzen verstärkt auftreten können. 

  • Safer Use

    Wenn du dich im Wissen um gesundheitliche und strafrechtliche Risiken dennoch zum Konsum von Ketamin entscheidest, solltest du, zusätzlich zu den allgemeinen Safer-Use-Regeln, folgendes beachten: 


        Wenn du ängstlich oder unsicher hinsichtlich der Wirkung von Ketamin bist, solltest du auf den Konsum verzichten, da die Wahrscheinlichkeit eines „Bad Trips” erhöht ist.

        Wenn du an einer Depression oder einer anderen psychischen Erkrankung leidest, solltest du auf den Konsum von Ketamin verzichten.

        Konsumiere Ketamin nie alleine. Der Konsum sollte im Idealfall in einer reizarmen, vertrauten Umgebung mit ausreichend Platz zum Liegen stattfinden und in Anwesenheit mindestens einer nüchternen Person, die im Notfall in der Lage ist zu helfen.

        Bitte scheue dich nicht, gerade bei Drogennotfällen, einen Notruf abzusetzen. Beschreibst du am Telefon die wahrnehmbaren Symptome oder sprichst z.B. von einer allgemein vermuteten Vergiftung, kann die Polizeibeteiligung häufig umgangen werden. Vor Ort stehen die Rettungskräfte dann unter Schweigepflicht.

        Die Halluzinationen, die durch dissoziative Anästhetika ausgelöst werden können, fühlen sich manchmal intensiver und erschreckender als LSD-Halluzinationen an. Wenn du dich unsicher fühlst, verzichte auf den Konsum.

        Versuche dich möglichst wenig zu bewegen. Nicht nur deine Motorik ist beträchtlich eingeschränkt, durch das verminderte Schmerzempfinden und den Verlust einer Reihe an Reflexen ist das Risiko sich zu verletzen erhöht. Gleichzeitig kannst du die Schwere einer Verletzung nur bedingt einschätzen und wahrnehmen. 

        Ketamin sollte nicht auf vollen Magen eingenommen werden, da die Gefahr besteht am eigenen Erbrochenen zu ersticken.

        Während des Rausches sollte nicht gegessen oder getrunken werden, da die Motorik des Mund-Rachen-Raumes gestört ist und es z.B. beim Trinken von Wasser zu einer Verkrampfung des Kehldeckels und daraus resultierend zu Atem- und Herzstillstand kommen kann.

        Während der Substanzwirkung und für einen Zeitraum von mindestens zwölf Stunden nach Einnahme sollten keine Maschinen bedient und nicht aktiv am Straßenverkehr teilgenommen werden.

        Setze dich während und nach dem Konsum von Ketamin nicht hinters Steuer, aufs Fahrrad oder den Roller. Du gefährdest nicht nur dich, sondern auch andere. Gehe zu Fuß, nutze öffentliche Verkehrsmittel oder teile dir mit anderen ein Taxi. 

  • Female Facts

        Der Konsum von Ketamin kann zu Erbrechen führen. Passiert dies bis zu vier Stunden nach Einnahme der Anti-Baby-Pille kann unter Umständen zu wenig Wirkstoff der Pille in den Blutkreislauf gelangen, so dass eine Schwangerschaft möglich ist. Deshalb solltest du dich mit Kondomen oder anderen nicht-hormonellen Verhütungsmitteln vor einer ungewollten Schwangerschaft schützen.

        Ketamin gelangt über den Blutkreislauf in Plazenta und Muttermilch und kann zu schweren Schädigungen bei Fötus und Baby führen. Deshalb solltest du während Schwangerschaft und Stillzeit unbedingt auf den Konsum von Ketamin verzichten. 

  • Gute Links

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