4-Brom-2,5-dimethoxyphenylethylamin, kurz „2 C-B“ genannt, ist eine rein synthetische Substanz, die strukturell mit Meskalin verwandt ist und zur Gruppe der Beta-Phenylethylamine gehört. Sie ist auch unter dem Namen Nexus, Bees, Venus und Bromo Mescaline bekannt. Es wird als Halluzinogen und Aphrodisiakum klassifiziert und als weißes, kristallines Pulver und in Kapsel- bzw. Tablettenform gehandelt.
2C-B unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz (BtmG).
Das bedeutet: Herstellung, Handel, Einfuhr, Ausfuhr, Abgabe, Veräußerung, sonstige Inverkehrbringung, Erwerb und Besitz sind ohne Genehmigung in Deutschland verboten und ziehen in der Regel strafrechtliche Konsequenzen nach sich.
2 C-B gelangt über die Schleimhäute oder den Magen in den Blutkreislauf. Es wird davon ausgegangen, dass 2C-B Einfluss auf die Serotoninrezeptoren (Hormon, das die Stimmung maßgeblich mitbeeinflussen kann) hat sowie eine vermehrte Ausschüttung der Neurotransmitter Dopamin („Glückshormon“) und Noradrenalin („Glücks- und Belohnungssystem“) im Gehirn bewirkt.
Der Wirkeintritt erfolgt nach ca. 20 bis 30 Minuten, die maximale Wirkung wird nach ca. 1–2 Stunden erreicht, die Wirkung hält insgesamt 4 bis 8 Stunden an. Das Runterkommen dauert ca. 1Stunde und geht somit recht rasch. Nachwirkungen können noch 2-4 Stunden auftreten. 2C-B weißt somit eine steile Dosis-Wirkungs-Kurve auf!
2C-B kann oral oder nasal konsumiert werden. Bei oralem Konsum von 5 – 15 mg spricht man von einer leichten Dosierung, die übliche Dosis, bei der halluzinogene Effekte in den Vordergrund treten liegt zwischen 15 – und 30 mg, zwischen 30 – 50 mg spricht man von einer starken Dosis. Bei nasalem Konsum (Ziehen durch die Nase) ist die Wirkung wesentlich stärker, deshalb sollte deutlich niedriger dosiert werden. Die übliche Dosis liegt zwischen 2 und 15 mg.
Das Wirkspektrum von 2C-B ist breit gefächert und stark dosisabhängig, schon wenige Milligramm bewirken starke Wirkungsverschiebungen. UserInnen beschreiben die Wirkung häufig als eine Kombination der Effekte von LSD und MDMA. 2C-B wirkt stark halluzinogen. Es kann zu starken Wahrnehmungsveränderungen und Pseudo-Halluzinationen (auch bei geschlossenen Augen) und einem intensivierten Körpergefühl kommen. 2C-B kann zudem sexuell stimulierend, empathogen (d.h. die Wahrnehmungs-fähigkeit und das Einfühlungsvermögen in die emotionelle Situation anderer Menschen wird gesteigert), leicht anregend und leistungssteigernd sowie euphorisierend wirken. Bei niedrigen und mittleren Dosierungen kann es passieren, dass man teilweise plötzlich und unerwartet zwischen Rausch und gefühlter (aber keineswegs tatsächlicher) Nüchternheit hin- und herwandert.
Bei nasalem Konsum kommt es zu starkem Brennen auf der Nasenschleimhaut. Darüber hinaus kann es zu einem beschleunigten Puls, Anstieg des Blutdrucks und der Körpertemperatur, Übelkeit, Schweißausbrüchen, Schwindelanfällen, Auftreten von Hitze- bzw. Kältegefühlen, vermindertem Hungergefühl, Magen- und Darmbeschwerden, Husten durch vermehrte Schleimproduktion, eingeschränkter Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit sowie Schlafstörungen kommen. Bei männlichen Konsumenten können ungewollte Erektionen auftreten.
Bei hoher Dosierung kann es zu anstrengenden Psychedelischen Erfahrungen kommen: Der durch den Rausch herbeigeführte Kontroll- und Realitätsverlust wird dabei oftmals als bedrohlich und nicht steuerbar empfunden, es können Orientierungslosigkeit, Angstgefühle und Verwirrung auftreten.
Die Langzeitrisiken des Konsums von 2C-B sind noch nicht erforscht. Es wird vermutet, dass sie mit jenen anderer Halluzinogene vergleichbar sein könnten.
Die Kombination von zwei oder mehr Substanzen ist schwer kalkulierbar. Je nach Kombination kann sich die Wirkung verstärken, potenzieren oder sich in unterschiedliche – und auch unerwünschte - Richtungen entwickeln. Durch Mischkonsum erhöht sich das Risiko unangenehmer Nebenwirkungen und Folgeerscheinungen. Wenn Du Dich trotzdem für Mischkonsum entscheidest, solltest Du idealerweise Erfahrungen mit jeder der einzelnen Substanzen haben und auf besonders riskante Kombinationen verzichten.
2C-B & Downer (u.a. Alkohol): Es kann zu Erbrechen, depressiven Verstimmungen, aber auch zu unerwartet euphorischen Erlebnissen kommen.
2C-B & MDMA: Diese Kombination wird als Nexus-Flip bezeichnet. Der Mischkonsum dieser Substanzen kann u.U. zu Krampfanfällen führen. Wird 2C-B ca. vier Stunden nach MDMA eingenommen, kann es noch stärker aphrodisierend wirken, der Sex wird gefühlvoller erlebt als dies beim Monokonsum von 2C-B der Fall ist. Beachte die Safer-Sex-Regeln
2C-B & MAO-Hemmer: Bei gleichzeitiger Einnahme von MAO-Hemmern (enthalten in einigen Antidepressiva, Johanniskraut, Passionsblume und Muskatnuss) kann es zu einer unkontrollierbaren Verlängerung und Verstärkung der Wirkung kommen, was eine sehr hohe Kreislaufbelastung zur Folge hat.
Wenn Du Dich im Wissen um gesundheitliche und strafrechtliche Risiken dennoch zum Konsum von 2C-B entscheidest, solltest Du, zusätzlich zu den allgemeinen Safer-Use-Regeln, folgendes beachten:
Vor allem in hoher Dosierung wirkt 2C-B stark halluzinogen. Achte darauf, in angenehmer, ruhiger Umgebung, in der Du Dich wohl fühlst, zu konsumieren. Konsumiere nach Möglichkeit nicht allein sondern mit Freunden, auf die Du Dich verlassen kannst und die im Notfall helfen können.
Teste vorsichtig an! Auf Grund des unbekannten Wirkstoffgehalts kann es schnell zu Überdosierungen kommen: Ab der oralen Einnahme von 10 mg bzw. 2 mg nasal ist ein Herantasten an die „gewünschte“ Dosis in 2 mg-Schritten ratsam.
Da halluzinogene Substanzen in der Regel Deine aktuelle Stimmung verstärken, solltest Du auf den Konsum verzichten, wenn es Dir schlecht geht oder Du Dich nicht wohl fühlst. Wenn Du eine psychische Erkrankung hast, solltest Du dringend auf den Konsum von 2C-B verzichten.
Bei Epilepsie und Bluthochdruck sollte auf den Konsum von 2C-B verzichtet werden, da die Symptome verstärkt werden können.
Anstatt zu Sniefen, schlucke 2 C-B lieber in kleinen „Bömbchen“ oder Kapseln, um Deinen Körper zu schonen. Beachte: Wenn Dein Magen voll ist, kann es länger dauern, bis Du etwas von der Wirkung merkst.
2C-B hat eine steile Dosis-Wirkungs-Kurve, wenige Milligramm können eine immense Wirkungssteigerung auslösen. Dosiere deshalb besonders vorsichtig.
Bei nasalem Konsum wird eine wesentlich geringere Menge benötigt, um die gewünschten Effekte zu erzielen. Beachte unbedingt die Safer-Sniffing-Hinweise. (Verlinkung)
Teilweise werden andere Substanzen der 2C-Familie als 2C-B gehandelt (2C-C, 2C-D,2C-B-Fly usw.): Sie ähneln 2C-B in Erscheinungsform und chemischer Struktur, können sich aber in Wirkung und verträglicher Dosis stark unterscheiden. Stellt sich keine bzw. eine unerwartete Wirkung ein, solltest Du nicht nachlegen, da es sich um eine andere Substanz handeln könnte, die in höherer Dosierung lebensbedrohliche Auswirkungen haben könnte!
Erfahrene UserInnen empfehlen Konsumpausen von einer bis mehreren Wochen um dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich zu erholen und der Psyche, das im Rausch erlebte zu verarbeiten.
Da 2C-B ein Aphrodisiakum ist und Deine Empfindungen verstärken sowie Hemmungen lösen kann, solltest Du Dich auf jeden Fall beim Sex ausreichend schützen. Beachte hier auch unsere Safer Sex Hinweise
Setze Dich nach dem Konsum von 2CB nicht hinters Steuer. Du gefährdest nicht nur Dich, sondern auch andere! Gehe zu Fuß, nutze öffentliche Verkehrsmittel oder teile Dir mit anderen ein Taxi.
Wenn Du vom 2C-B- Konsum erbrechen musst: Bis zu vier Stunden nach Einnahme der Anti-Baby-Pille, gelangt eventuell zu wenig Wirkstoff in den Blutkreislauf, so dass eine Schwangerschaft möglich ist. Deshalb solltest Du Dich vor einer ungewollten Schwangerschaft mit Kondomen oder anderen nicht-hormonellen Verhütungsmitteln schützen.
In der Schwangerschaft und in der Stillzeit solltest Du unbedingt auf den Konsum von 2C-B verzichten!