LSD

  • Substanz

    LSD (Lysergsäurediethylamid), auch bekannt als Trip, Acid oder Pappen, ist ein chemisch hergestelltes Derivat der Lysergsäure, die unter anderem im Mutterkornpilz natürlich vorkommt. LSD ist eine farb-, geruch- und geschmacklose Lösung, die auf verschiedene Trägerstoffe, z. B. auf Löschpapier (Pappen, Tickets) oder Zuckerwürfel aufgetragen wird oder in flüssiger Form (Tropfen) erhältlich ist. Beim Vorgang des Aufträufelns der Substanz auf Löschpapiere kann es zu starken Dosisschwankungen kommen. Die Wirkungsdauer kann bis zu 12 Stunden und länger anhalten. LSD kann bereits in kleinsten Mengen (1 µg = 1 Mikrogramm, also 1 millionstel Gramm) eine sehr hohe Wirksamkeit aufweisen.

  • Rechtliche Lage

    LSD fällt unter die Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG). Das bedeutet: Herstellung, Handel, Einfuhr, Ausfuhr, Abgabe, Veräußerung, sonstige Inverkehrbringung, Erwerb und Besitz sind ohne Genehmigung in Deutschland verboten und ziehen in der Regel strafrechtliche Konsequenzen nach sich.

  • Wirkungsweise

    LSD bindet sich im Gehirn an verschiedene Rezeptoren (u.a. Dopamin-Rezeptor und 5-HT-Rezeptor). Eine besondere Affinität (Bindungsstärke) weist es zum Serotonin(-5-HT2A-)Rezeptor auf. Beim Konsum von LSD wird der natürliche Selektionsmechanismus des Gehirns, der den Menschen vor zu vielen und zu intensiven Eindrücken und Wahrnehmungen schützt, gestört. LSD verändert die Wahrnehmung so, dass sie den Konsumierenden als intensives Erleben erscheint, dass das Zeitempfinden verändert wird und Umgebungsereignisse deutlicher hervortreten. Hinzu können optische, sensorische und akustische Wahrnehmungsveränderungen kommen.

  • Konsumform

    LSD kommt meist in Form von sogenannten Pappen oder Trips vor. Die Substanz wird hierbei auf einen Löschpapierbogen geträufelt. Dieser ist i.d.R mit bunten Bildchen bedruckt. Des Weiteren kann LSD in flüssiger Form vorkommen (Tropfen). Diese werden i.d.R. mit einem Zuckerwürfel eingenommen. Der Wirkstoffgehalt kann starken Schwankungen unterliegen. Ein durchschnittlicher Trip enthält ca. 80 Mikrogramm LSD, der Wert kann aber von 25 bis über 300 Mikrogramm schwanken. Albert Hoffmann, der die Lysergsäure 1938 aus dem Mutterkornpilz extrahiert und somit LSD „entdeckt“ hatte, hat eine Dosis von 1 µg/kg Körpergewicht als ausreichend angegeben. Die Wirkung sowie die Dauer des Rausches hängen sehr stark von der eingenommenen Dosis ab, er kann bis zu 12 Stunden und länger anhalten.

  • Erwünschte Wirkungen

    Die Art der Wirkung und die Wirkdauer sind stark von der Dosis die du eingenommen hast, deiner Person und deinem psychischen Zustand (dem sog. Set), sowie dem Setting in dem du konsumierst abhängig. Während des Trips können Stimmungen verstärkt und/oder verändert wahrgenommen werden, optische und akustische Wahrnehmungen sowie Geruchs- und Tastwahrnehmungen können intensiviert und verfremdet wahrgenommen werden. Es kann zu sogenannten „Synästhesien“ kommen, das heißt Töne können z.B. in bunten Farben gesehen, Musik gefühlt und Farben geschmeckt werden. Das Zeit-Raum-Gefühl verändert sich. Die veränderte Körperwahrnehmung kann sich in einem leichten Schwebegefühl, in Gleichgewichts- und Orientierungsstörungen bis hin zum Gefühl der völligen Loslösung vom Körper (sog. Ego-Tod oder Ich-Auflösung) äußern. Durch die starke psychedelische („die Seele offenbarende“) Wirkung von LSD kann es sein, dass tief im Unterbewusstsein verdrängte Erlebnisse und Gefühle wieder aufgedeckt werden und ins Bewusstsein gelangen. Besonders in hohen Dosierungen kann es zu einer zeitweisen Auflösung der eigenen Identität und einem Gefühl, mit allen Dingen eins zu sein, kommen.

  • Kurzzeitnebenwirkungen

    Prinzipiell gilt: Wenn du keine Möglichkeit hast, deine Substanz testen zu lassen, hast du auch keine exakten Kenntnisse über die Inhaltsstoffe und den Wirkstoffgehalt der Substanz. Gerade bei der hohen Wirksamkeit von LSD stellt dies ein unkalkulierbares Risiko für dich dar.


    Bei Beginn des Rausches kommt es oft zu erhöhter Pulsfrequenz, erhöhtem Blutdruck, erhöhter Körpertemperatur und einem erhöhten Blutzuckerspiegel. Die Pupillen erweitern sich. Es kann sein, dass dir zu Beginn schwindelig wird und du dich benommen fühlst. Die bereits beschriebenen Wahrnehmungsveränderungen können als beängstigend empfunden werden. Konsumierende berichten von schwierigen psychedelischen Erfahrungen (sog. Horror- oder Bad Trips), da sie z.B. die (Pseudo-)Halluzinationen zu intensiv erlebten. Es kann vorkommen, dass du das Gefühl hast, dass sich Gegenstände bewegen oder sich der Boden uneben anfühlt, dies kann Ängste und Gleichgewichtsprobleme auslösen. Seltener kann es Tage nach der Einnahme von LSD zu einem kurzen, erneuten Auftreten von Sinnestäuschungen oder unvermuteten Gefühlsschwankungen (sog. Flashbacks) kommen.

  • Langzeitnebenwirkungen

    Wenn LSD regelmäßig und über einen langen Zeitraum konsumiert wird, kommt es zu einer körperlichen Toleranzbildung. Das bedeutet, dass die Dosis erhöht werden muss, um ähnliche intensive Eindrücke wieder zu erleben. Diese Toleranz weitet sich auch auf andere Halluzinogene aus. Dieses Phänomen wird als „cross-tolerance“ bezeichnet. Die intensiven Wirkungen von LSD können bei längerem Konsum zu bleibenden Änderungen der Selbstwahrnehmung und der Persönlichkeit führen. LSD kann bei dafür leicht anfälligen Personen psychische Erkrankungen wie Depressionen, Schizophrenie oder ähnliche Erkrankungen begünstigen – insbesondere bei häufigem Konsum. Wer für psychischen Erkrankungen anfällig ist, kann allerdings im Vorhinein nicht so einfach festgestellt werden.

  • Mischkonsum

    Die Kombination von zwei oder mehr Substanzen ist schwer kalkulierbar. Je nach Kombination kann sich die Wirkung verstärken, potenzieren oder sich in unterschiedliche – und auch unerwünschte Richtungen entwickeln. Durch Mischkonsum erhöht sich das Risiko unangenehmer Nebenwirkungen und Folgeerscheinungen. Wenn du dich trotzdem für Mischkonsum entscheidest, solltest du idealerweise Erfahrungen mit jeder der einzelnen Substanzen haben und auf besonders riskante Kombinationen verzichten.


        LSD & Ecstasy/MDMA „Candy-Flip“: Die Wirkung von Ecstasy wird zunächst verstärkt. Da beide Substanzen am Serotonin-Rezeptor andocken, ist die Gefahr für ein Serotoninsyndrom (zu viele Serotoninansammlungen in Körper und Gehirn) sehr hoch. Die Wahrscheinlichkeit depressive Verstimmungen und Störungen des Kurzzeitgedächtnisses zu bekommen wird erhöht. Es kann außerdem zu einer bedenklichen Erhöhung der Köpertemperatur und dadurch zu einem Zusammenbruch oder Hitzschlag kommen. Häufig treten auch Atembeschwerden und Blutdruck- und Pulsveränderungen auf. 


        LSD & Cannabis: Wenn du Cannabis zum „Runterrauchen“ von LSD nutzt, kann es sein, dass die LSD Wirkung wieder einsetzt. Es kann zu erneuten Halluzinationen und somit vielleicht zu Angst und Unsicherheiten kommen. 


        LSD & Stimulanzien: Das ist eine eher unübliche Kombination. Von vielen Konsumierenden wird die Mischung als sehr unangenehm empfunden. Der Trip kann in eine unerwartete Richtung abdriften. 


        LSD & andere Halluzinogene: Das ist eine eher unübliche Kombination. Bei dieser Form des Mischkonsums sind vor allem in den ersten Stunden die Halluzinationen stärker und möglicherweise dadurch schwerer zu verarbeiten. Zusätzlich erhöht sich die Belastung für das Herz-Kreislaufsystem.

  • Safer Use

    Wenn du dich im Wissen um gesundheitliche und strafrechtliche Risiken dennoch zum Konsum von LSD entscheidest, solltest du, zusätzlich zu den allgemeinen Safer Use Regeln, folgendes beachten:


        Wenn du LSD nimmst, solltest du auf ein günstiges Setting achten. Das bedeutet: Bereite Dich gut vor, achte auf ein Umfeld indem du dich wohlfühlst und konsumiere nur im Beisein von Freunden, die erfahren im Umgang mit LSD sind. Am besten bleibt eine Person nüchtern (Trip-Sitter) um im Notfall helfen zu können oder bei einer schwierigen psychedelischen Erfahrung an deiner Seite zu bleiben.


        Wenn du Angst hast oder dir unsicher bist, ob du konsumieren willst, verzichte lieber auf den Konsum von Halluzinogenen. Deine Angst kann den Trip auf eine unangenehme Weise verstärken und schwerer steuerbar machen. Das Risiko für eine schwierige psychedelische Erfahrung (sog. Bad tTrip) wird erhöht.


        Des Weiteren solltest du bei Epilepsie auf den Konsum von LSD verzichten, da verstärkt Anfälle ausgelöst werden können. 


        Da der LSD Trip lang anhalten kann, solltest du vorher eine leichte Mahlzeit zu dir nehmen. Schau auch, dass du noch was zum Essen in deiner Nähe hast.


        Da der Wirkstoffgehalt bei Halluzinogenen kaum einschätzbar ist, solltest du eine kleine Dosis an-testen und mindestens 1½ Stunden warten. Nachlegen kannst du immer noch. Wenn dein Magen voll ist, kann es noch länger dauern bis du etwas von der Wirkung merkst. 


        Während des LSD Trips kann es zu einschneidenden, verwirrenden oder verunsichernden Erfahrungen kommen. Nimm dir Zeit, um die Erlebnisse und Erfahrungen zu verarbeiten. Dafür solltest du dir nach dem Trip genug Ruhe und Erholung gönnen. Es kann zudem helfen, mit deinen Freunden über die Erfahrungen zu sprechen, die du während des Trips gemacht hast.


        Achte auf mehrwöchige Abstände zwischen den Rausch-Erfahrungen!


        Meide auf LSD Straßen und andere “gefährliche” Orte.


        Setze dich nach dem Konsum von LSD nicht hinter das Steuer, auf den Roller oder auf das Fahrrad. Du gefährdest nicht nur dich, sondern auch andere. Gehe zu Fuß, nutze öffentliche Verkehrsmittel oder teile dir mit anderen ein Taxi.    

  • Female Facts

        Der Hormonhaushalt wird beeinflusst und kann durcheinander gebracht werden. Wenn du die Anti-Baby-Pille nimmst, kann die empfängnisverhütende Wirkung abgeschwächt werden – achte darauf Kondome zu benutzen!

        Wenn du vom LSD Konsum erbrechen musst: Bis zu vier Stunden nach Einnahme der Anti-Baby-Pille gelangt eventuell zu wenig Wirkstoff in den Blutkreislauf, so dass eine Schwangerschaft möglich ist. Auch hier gilt: Benutze Kondome!

        Schwangere sollten kein LSD konsumieren, da das Risiko von Früh- oder Fehlgeburten besteht. LSD kann vorzeitige Wehen auslösen!

  • Gute Links

Share by: