Meskalin (3,4,5-Trimethoxyphenylethylamin) gehört zur Stoffgruppe der Phenethylamine. Es handelt sich um einen Naturstoff, der in verschiedenen Kakteenarten (Peyote, Peruanischer Stangenkaktus, San Pedro) vorkommt und mittels Extraktion gewonnen wird. Daneben gibt es auch synthetisches Meskalin, welches in Pulverform erhältlich ist.
Meskalin ist in Anlage I des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) aufgeführt. Somit sind Erwerb, Besitz, Verkauf usw. verboten und ziehen strafrechtliche Konsequenzen nach sich. Der Besitz des Peyote-Kaktus, sowie der Kakteen der Gattung Echinopsis ist jedoch erlaubt und grundsätzlich straffrei. Handel und Besitz zubereiteter Pflanzenteile zur Verwendung als Rauschmittel unterliegt dagegen wieder den Bestimmungen des BtMG.
Die Wirkung ist unter anderem abhängig von Set & Setting, der Art des Meskalins, der verwendeten Kaktussorte und der Gewöhnung der Konsument*innen. Der Wirkstoffgehalt des Meskalins in den Kakteen ist zudem auch abhängig von Alter, Wachstums- bzw. Zuchtort des Kaktus. Naturdrogen unterliegen bekanntermaßen generell starken Schwankungen. Bei synthetischem Meskalin schwankt der Wirkstoffgehalt ebenfalls stark.
Mescalin bindet sich u.a. an den Serotoninrezeptor 5-HT2A und aktiviert diesen. Die Effekte beruhen auf dem Agonismus an den verschiedenen Serotoninrezeptoren. Der Begriff Agonist bezeichnet eine Substanz oder Struktur, die im Hinblick auf eine bestimmte Aktion verursachend wirkt, z.B. ein Muskel im Hinblick auf eine bestimmte Bewegung. Das Gegenteil von "Agonist" ist "Antagonist" (Gegenspieler).
Die meskalinhaltigen Kakteen werden in dünne Scheiben geschnitten und in frischem oder getrockneten Zustand, idealerweise auf nüchternen Magen, gegessen oder mit heißem Wasser zu einem Tee aufgegossen und getrunken. Aufgrund des extrem bitteren Geschmacks des San Pedro-Kaktus wird dessen Rinde häufig zu einem feinen Pulver gemahlen.
Synthetisches Meskalin, das in Pulverform vorliegt, kann oral oder nasal konsumiert werden.
Der Meskalinrausch wird als psychedelisch-visionärer, ekstatischer, von Glücksgefühlen begleiteter Zustand beschrieben. Es kommt zu einer deutlichen Veränderung sämtlicher Sinne: Sehen und Hören sind stark beeinflusst, vor allem das Farbsehen wird stark intensiviert. Zeitsinn und räumliche Wahrnehmung sind ebenfalls deutlich verändert. Niedrige Meskalindosen können leicht aphrodisierend wirken. Konsument*innen berichten, dass der Meskalinrausch mit dem von LSD vergleichbar sei, sich jedoch in Wirkungseintritt und –dauer unterscheidet. Es ist - im Gegensatz zum geschmacklosen LSD - ziemlich bitter, weshalb den Konsument*innen zunächst meist übel wird. Nach ca. 1-2 Stunden stellen sich die halluzinogenen Rauscheffekte ein und halten dann ungefähr 8 bis 12 Stunden an.
Der bittere Geschmack der Kakteen führt zu Beginn meist zu Übelkeit und teilweise zu Erbrechen. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind zunächst Mundtrockenheit, dann erhöhter Speichelfluss, Pupillenvergrößerung, unangenehme Veränderungen der Körpertemperatur (Schwitzen, Frieren), Ruhelosigkeit, Konzentrationsstörungen, verringertes Hungergefühl während der Wirkung, danach oftmals Heißhunger auf Süßigkeiten und Kopfschmerzen am nächsten Morgen. Angst bzw. Angstphasen können durch die stark psychedelische Wirkung ebenfalls häufiger vorkommen. Dies kann eine schwierige psychedelische Erfahrung begünstigen.
Meskalin kann, wie alle Halluzinogene, zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Es gibt keine Hinweise für eine körperliche Abhängigkeit. Personen die anfällig sind für psychische Erkrankungen können ein erhöhtes Psychoserisiko haben. Meskalin bildet schnell eine Toleranz im Körper aus, so dass längere Pausen zwischen dem Konsum erfolgen sollten. Meskalin besitzt darüber hinaus eine Kreuztoleranz für LSD und Psilocybin, d.h. wenn Meskalin nicht mehr wirkt, entfalten auch konsumiertes LSD oder Psilocybin keine Wirkung.
Die Kombination von zwei oder mehr Substanzen ist schwer kalkulierbar. Je nach Kombination kann sich die Wirkung verstärken, potenzieren oder sich in unterschiedliche – und auch unerwünschte - Richtungen entwickeln. Durch Mischkonsum erhöht sich das Risiko unangenehmer Nebenwirkungen und Folgeerscheinungen. Wenn du dich trotzdem für Mischkonsum entscheidest, solltest du idealerweise Erfahrungen mit jeder der einzelnen Substanzen haben und auf besonders riskante Kombinationen verzichten.
Meskalin & Alkohol: Führt häufig zu Erbrechen und Übelkeit.
Meskalin & Halluzinogene (z.B. LSD, Pilze): Die halluzinogenen Wirkungen der einzelnen Substanzen können sich gegenseitig überlagern oder intensivieren, der Trip kann unberechenbar und somit schwer zu steuern sein. Auch das Risiko einer schwierigen psychedelischen Erfahrung ( dem sogenannten Horrortrip) ist erhöht. Unerfahrene Konsument*innen sollten diese Kombination meiden.
Meskalin & MAO-Hemmer: Bei gleichzeitiger Einnahme von Meskalin und MAO-Hemmern, die u.a. in einigen Antidepressiva, Johanniskraut oder Muskatnuss enthalten sind, kann es zu einer unkontrollierbaren Verstärkung und Verlängerung des Trips führen. Es kann zu einem lebensbedrohlichen Serotoninsyndrom kommen.
Wenn du dich im Wissen um gesundheitliche und etwaige strafrechtliche Risiken dennoch zum Konsum von Meskalin entscheidest, solltest du, zusätzlich zu den allgemeinen Safer-Use-Regeln, folgendes beachten:
Personen mit psychischen Problemen oder Erkrankungen sollten kein Meskalin konsumieren
Der Meskalin-Trip ist sehr von deinem psychischen und körperlichen Zustand (Set), sowie von den Rahmenbedingungen des Konsums (Setting) abhängig: Konsumiere nicht wenn du Angst vor der Wirkung hast oder schlecht drauf bist! Aufgrund der halluzinogenen Wirkung solltest du eine reizarme, dir vertraute Umgebung für deinen Trip wählen.
„Bad Trips“ und Panikzustände sind keine Seltenheit. Vor allem unerfahrene Konsument*innen sollten nach Möglichkeit im Beisein einer nüchternen, erfahrenen Vertrauensperson („Tripsitter“) konsumieren.
Nimm Meskalin nicht auf vollen Magen ein. Aufgrund von Übelkeit und Erbrechen besteht die Gefahr an Erbrochenem zu ersticken – eine nüchterne Begleitung kann in diesem Falle lebensrettend eingreifen! Passe die Dosis deinem Körpergewicht an: Die mittlere wirksame Dosis liegt bei ca. 3 – 5 mg pro Kilogramm Körpergewicht!
Bei Kreislaufbeschwerden kann Traubenzucker helfen.
Während des Meskalin-Trips kann es zu einschneidenden, verwirrenden oder verunsichernden Erfahrungen kommen. Nimm dir Zeit, um die Erlebnisse und Erfahrungen zu verarbeiten. Dafür solltest du dir Ruhe gönnen.
Konsumierst du synthetisches Meskalin nasal, beachte unsere Safer-Sniffing-Tipps.
Achte auf mehrwöchige Abstände zwischen den Rausch-Erfahrungen! Meskalin baut schnell eine Toleranz im Körper auf. Das bedeutet, dass sich dein Körper an die Substanz gewöhnt und du immer höhere Dosen brauchst um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Darüber hinaus hat Meskalin auch eine Kreuztoleranz mit anderen Halluzinogen.
Nimm nach dem Konsum von Meskalin nicht am Straßenverkehr teil, auch nicht als Fußgänger*in. Aufgrund der halluzinogenen Wirkung und der eingeschränkten Steuerungsfähigkeit kann es für dich zu unerwarteten und gefährlichen Situationen kommen.
Der Konsum von Meskalin kann Erbrechen hervorrufen. Passiert das bis zu 4 h nach Einnahme der Anti-Baby-Pille, kann unter Umständen zu wenig Wirkstoff der Pille in den Blutkreislauf gelangen, so dass bei ungeschütztem Sex eine Schwangerschaft möglich ist. Benutze deshalb Kondome oder andere nicht-hormonelle Verhütungsmittel um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern!
Meskalin gelangt in Plazenta und Muttermilch und somit in den Körper deines (ungeborenen) Kindes. Schädigungen des Un- bzw. Neugeborenen können auftreten. Du solltest während Schwangerschaft und Stillzeit unbedingt auf den Konsum von Meskalin verzichten!