Alkohol ist eine Substanz, die chemisch als Ethanol bezeichnet wird und durch Vergärung bzw. Destillation aus Früchten oder Getreide gewonnen wird. Alkohol ist eine zentralnervös dämpfende Flüssigkeit, die neben dem Einsatz als Genussmittel in zahlreichen Lösungsmitteln, Arzneimitteln und Parfüms Verwendung findet.
Die Abgabe alkoholischer Getränke an Jugendliche ist in § 9 des Jugendschutzgesetzes geregelt. Es legt fest, dass Branntwein (Spirituosen) beziehungsweise branntweinhaltige Getränke (z.B. Alkopops) erst an Jugendliche über 18 Jahre abgegeben werden dürfen. Andere Alkoholarten, wie Bier, Wein und Schaumwein dürfen bereits an Jugendliche über 16 Jahren abgegeben werden.
Unmittelbar nach der Einnahme von Alkohol beginnt die Aufnahme ins Blut, denn ein kleiner Teil gelangt über die Mundschleimhaut und die Schleimhaut der Speiseröhre direkt in die Blutbahn. Bis zu 20 Prozent wird über die Magenschleimhaut aufgenommen, der Rest gelangt über den Darm, in erster Linie über den oberen Dünndarm, ins Blut. Rund 90 Prozent des konsumierten Alkohols passiert die Blut-Hirn-Schranke und gelangt ins Gehirn. 30 bis 60 Minuten nach Einnahme erreicht der Alkoholspiegel im Blut seine höchste Konzentration. Die genaue Höhe des Blutalkoholspiegels ist abhängig von:
der konsumierten Menge "reinen Alkohols"
der Aufnahmegeschwindigkeit des Magen- und Darmtraktes
Geschlecht und Körpergewicht
der individuell unterschiedlichen Geschwindigkeit des Alkoholabbaus (im Durchschnitt werden pro Stunde ca. 0,1 Promille abgebaut)
Alkohol wird in verdünnter Form getrunken und über die Schleimhäute aufgenommen. Daneben findet sich Alkohol auch in verschiedenen Nahrungsmitteln und Gerichten.
Die Wirkung ist abhängig vom Set (eigene Befindlichkeit) und Setting (äußere Umstände), der eigenen Persönlichkeit und der konsumierten Menge. Geringe Mengen Alkohol bewirken in der Regel ein Gefühl der Entspannung und Heiterkeit, ein allgemeines Wohlbefinden, gesteigerte Kontaktfreude, eine Minderung von Ängsten und den Verlust von Hemmungen.
Je nach Gewöhnung können die Wirkungen unterschiedlich sein. Menschen die wenig bis kein Alkohol trinken werden die Nebenwirkungen früher spüren, als Menschen die an den Konsum gewöhnt sind.
Bei einem Blutalkoholspiegel von 0,2 bis 1,2 Promille kann es zu Selbstüberschätzung, Enthemmung, Fehleinschätzung von Gefahren, Impulsivität, Aggressivität, Verantwortungslosigkeit sowie Koordinations- und Reaktionsstörungen kommen. Bei einem Blutalkoholspiegel von 1,3 bis ca. 3 Promille können Bewegungen nur noch mit Mühe oder gar nicht mehr koordiniert werden, Reaktionsfähigkeit und Aufmerksamkeit sind stark gemindert, die Artikulation wird schwierig („Lallen“), es kommt zu visuellen Störungen („Doppelt sehen“) und häufig zu Übelkeit bzw. Erbrechen. Ab ca. 3 Promille kommt es zu Überhitzung oder Unterkühlung und Tiefschlaf, ab 4 Promille können komatöse Zustände oder der Tod eintreten. Der alkoholbedingte Kater am Folgetag wird in aller Regel von Magenschmerzen, Übelkeit und Kopfschmerzen begleitet.
Bei mehrjährigem, regelmäßigem und intensivem Konsum von Alkohol kann es zu einer psychischen und körperlichen Abhängigkeit kommen. Typische Symptome für den körperlichen Entzug sind Zittern, Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen und epileptische Anfälle. Psychische Entzugssymptome können Gereiztheit, Angststörungen und depressive Verstimmungen sein, im Extremfall Wahnvorstellungen und Halluzinationen. Da es sich bei Alkohol um ein Zellgift handelt, sind bei regelmäßigem, starkem Konsum die Schädigung sämtlicher Organe (insbesondere der Leber), Störungen des Nervensystems, der Koordinationsfähigkeit und der Gedächtnisleistung sowie das Auftreten einer alkoholinduzierten Demenz (Korsakow-Syndrom) möglich. Betroffene weisen häufig deutliche Defizite im abstrakten Denken, beim Problemlösen und in den Bereichen Aufmerksamkeit und Konzentration auf. Dies kann auch nach jahrelanger Abstinenz festgestellt werden, so dass davon ausgegangen werden muss, dass es sich hierbei um bleibende Schäden handelt. Im sozialen Bereich können chronischer Alkoholkonsum und damit einhergehende Persönlichkeitsveränderungen zu Familien- und Beziehungsproblemen, schwer kontrollierbarer Aggressivität und Problemen in Schule und Beruf führen.
Die Kombination von zwei oder mehr Substanzen ist schwer kalkulierbar. Je nach Kombination kann sich die Wirkung verstärken, potenzieren oder sich in unterschiedliche – und auch unerwünschte - Richtungen entwickeln. Durch Mischkonsum erhöht sich das Risiko unangenehmer Nebenwirkungen und Folgeerscheinungen. Wenn du dich trotzdem für Mischkonsum entscheidest, solltest du idealerweise Erfahrungen mit jeder der einzelnen Substanzen haben und auf besonders riskante Kombinationen verzichten.
Alkohol & Kokain: Kokain überlagert die Wirkung des Alkohols, so dass die Menge des getrunkenen Alkohols nicht mehr eingeschätzt werden die Gefahr einer Alkoholvergiftung besteht. Wird nach dem Trinken von Alkohol Kokain konsumiert, bildet sich Cocaethylen: Es hemmt, wie Kokain selbst, die Wiederaufnahme von Dopamin und verstärkt so die Wirkung des Kokains auf Vitalfunktionen wie z. B. Atmung und Kreislauf. Cocaethylen ist deutlich toxischer als Kokain, während gleichzeitig die Wirkdauer deutlich erhöht ist.
Alkohol & Amphetamin: Die Alkoholwirkung wird verdeckt und nicht mehr richtig gespürt. Die Gefahr einer Alkoholvergiftung ist erhöht.
Alkohol & Cannabis: In Verbindung mit Alkohol kann es zu Übelkeit und Kreislaufversagen kommen. Alkohol überdeckt oder verstärkt die Wirkung von Cannabis.
Alkohol & MDMA: Hohe Belastung für Leber und Nieren. Austrocknung des Körpers wird beschleunigt.Alkohol & GHB: Löst starke Übelkeit aus, kann zu einem schnell einsetzenden, komaähnlichen Tiefschlaf führen. Es besteht die akute Gefahr einer Atemdepression und eines Atemstillstandes – Lebensgefahr!
Alkohol & Ketamin: Erhöhtes Risiko einer Atemdepression bzw. Atemlähmung bis hin zum Atemstillstand. Von diesem Mischkonsum ist ebenfalls besonders abzuraten!
Alkohol & Tabak: Alkohol ist ein sogenanntes Cokarzinogen, d.h. er verstärkt die krebserregende Wirkung des Tabaks.
Wenn du dich im Wissen um gesundheitliche Risiken dennoch zum Konsum von Alkohol entscheidest, solltest du, zusätzlich zu den allgemeinen Safer-Use-Regeln, folgendes beachten:
Wie für die meisten psychoaktiven Substanzen gilt auch für Alkohol, dass er deine momentane Stimmung verstärken kann. Bei schlechter Stimmung oder bei psychischen Problemen solltest du auf den Konsum von Alkohol verzichten.
Alkohol wirkt schneller und intensiver wenn er auf leeren Magen getrunken wird. Um zu vermeiden schnell betrunken zu sein, solltest du vor dem Konsum etwas gegessen haben.
Bereits ein Blutalkoholwert von 0,3 Promille kann deine Koordinations- und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen, deshalb gilt nach Alkoholkonsum: Auto/Roller/Fahrrad stehen lassen! Nutze die öffentlichen Verkehrsmittel, ein Taxi oder einigt Euch vor der Party, wer nüchtern bleibt und fährt.
Um die unangenehmen Folgen des alkoholbedingten Katers am nächsten Tag zu mildern, solltest du viel (nichtalkoholische!) Flüssigkeit und leichte, gut verträgliche Speisen zu dir nehmen.
Alkohol kann stark enthemmend und auch aphrodisierend wirken. Beachte deshalb unter dem Einfluss von Alkohol unsere Safer-Sex-Regeln auf unserer Website.
Um die Gefahr einer Abhängigkeit zu mindern, solltest du ausreichend Konsumpausen einlegen und generell nicht übermäßig viel trinken.
Frauen erreichen ca. 20% höhere Blutalkoholwerte als Männer, wenn sie bezogen auf das Körpergewicht eine vergleichbare Menge Alkohol getrunken haben. Dieses Phänomen kann durch den höheren Fettgehalt und den geringeren Wasserverteilungsraum des weiblichen Körpers erklärt werden.
Frauen verfügen über eine geringere Menge des alkoholabbauenden Enzyms ADH – dieser Umstand führt ebenfalls dazu, dass Frauen im Vergleich eine höhere Blutalkoholkonzentration aufweisen als Männer.
In der Schwangerschaft: Alkohol gelangt über die Plazenta in den Organismus des ungeborenen Kindes. Konsum während der Schwangerschaft kann zu Fehl- und Frühgeburten führen sowie vielfältige Fehlentwicklungen und Mangelerscheinungen hervorrufen.
In der Stillzeit: Alkohol gelangt über die Muttermilch in den Organismus des Kindes. Du solltest deshalb solange du dein Kind stillst, auf den Konsum von Alkohol verzichten.