Kräutermischungen / Synthetische Cannabinoide

  • Substanz

    Synthetische Cannabinoide sind psychoaktive Substanzen, die die Wirkung von Tetrahydrocannabinol (THC), den Hauptwirkstoff von Cannabis, nachahmen. Sie werden als sogenannte „Kräutermischungen“, „Räuchermischungen“ oder „Legal Highs“ vor allem im Internet verkauft.

  • Rechtliche Lage

    Da ins Betäubungsmittelgesetz (BtMG) nur einzelne Substanzen, aber keine Stoffgruppen aufgenommen werden, folgten dem Verbot bestimmter synthetischer Cannabinoide immer wieder neue, in der chemischen Struktur leicht veränderte Cannabinoide, die – bis zu ihrer Aufnahme ins BtMG – legal waren. Aus diesem Grund hat die Bundesregierung einen Gesetzentwurf für ein Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz (NpSG) erarbeitet, der am 04.05.2016 vom Bundeskabinett gebilligt wurde und im Oktober 2016 als Gesetz in Kraft getreten ist. Eine der dort aufgeführten Stoffgruppen sind Cannabinoidmimetika, d.h. synthetische Cannabinoide.


    Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass in den über das Internet erhältlichen Kräutermischungen häufig nicht nur die angegebenen synthetischen Cannabinoide enthalten sind, sondern auch andere Substanzen beigemischt sind. Die Tatsache, dass Kräutermischungen über das Internet in zum Teil seriös aufgemachten Online-Shops zu beziehen sind, die sich für die Legalität des angebotenen Produkts „verbürgen“, sind absolut keine Garantie dafür, ein tatsächlich in Deutschland legales Produkt zu erwerben. 


    Seit einigen Jahren werden oftmals sognannte CBD Blüten mit synthetischen Cannabinoiden versetzt verkauft. 

  • Wirkungsweise

    Synthetische Cannabinoide enthalten zwar kein THC, ahmen aber dessen Wirkung nach, in dem sie sich an die Cannabinoid-Rezeptoren (CB1-Rezeptor) binden, so die Hirn-Blut-Schranke passieren können und ihre Wirkung im Gehirn entfalten können. Im Vergleich mit THC kann die Wirkung bis zu 100-fach stärker und erheblich anders sein. Deshalb besteht bei synthetischen Cannabinoiden die Gefahr einer gefährlichen Überdosierung!

  • Konsumform

    Synthetische Cannabinoide werden in der Regel mit Tabak gemischt und geraucht.

  • Erwünschte Wirkungen

    Abhängig von Dosis, des tatsächlich enthaltenen Wirkstoffes, Gewöhnung, Set und Setting kann der Konsum von synthetischen Cannabinoiden zu folgendem Wirkungsspektrum führen: Verstärkung des momentanen Gefühlszustandes, Veränderung des Zeitempfindens, Veränderung akustischer, visueller und taktiler Empfindungen bis hin zu leichten Halluzinationen. Stimulierende Effekte (Euphorie, Heiterkeit, Kontaktfähigkeit) treten ebenso auf wie sedierende (Schläfrigkeit, Antriebslosigkeit).

  • Kurzzeitnebenwirkungen

    Es kann zu Schweißausbrüchen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Angstzuständen, depressiven Episoden, gesteigerter Aggressivität, Kreislaufproblemen bis hin zur Bewusstlosigkeit, Herzrasen und Herzrhythmusstörungen kommen. Darüber hinaus kann es nach dem Konsum von Kräutermischungen zu Krampfanfällen, hohem Blutdruck, krankhafter Unruhe, psychotischen und komatösen Zuständen kommen. Im schlimmsten Fall kann der Konsum von synthetischen Cannabinoiden tödlich enden.

  • Langzeitnebenwirkungen

    Da die Substanzen sehr neu sind, können noch keine Langzeitstudien durchgeführt werden. Wie bei allen psychotropen Substanzen besteht auch bei synthetischen Cannabinoiden die Gefahr einer psychischen Abhängigkeit. Stationäre Entgiftungseinrichtungen berichten von teils massiven Entzugserscheinungen, denen durch die Einnahme von starken Medikamenten (z. B. Diazepam) begegnet werden muss. In Europa gab es bereits eine hohe Zahl an Todesfällen, die auf den Konsum von synthetischen Cannabinoiden zurückgeführt werden. Im Rahmen des wissenschaftlichen Projekts „Spice II Plus“ der Universität Wien wurde festgestellt, dass synthetische Cannabinoide Schäden der Erbsubstanz verursachen, die möglicherweise in Zusammenhang mit Krebserkrankungen stehen. 

  • Mischkonsum

    Die Kombination von zwei oder mehr Substanzen ist schwer kalkulierbar. Je nach Kombination kann sich die Wirkung verstärken, potenzieren oder sich in unterschiedliche – und auch unerwünschte - Richtungen entwickeln. Durch Mischkonsum erhöht sich das Risiko unangenehmer Nebenwirkungen und Folgeerscheinungen. Wenn du dich trotzdem für Mischkonsum entscheidest, solltest du idealerweise Erfahrungen mit jeder der einzelnen Substanzen haben und auf besonders riskante Kombinationen verzichten.


    Synth. Cannabinoide & Downer: Die zentral dämpfende Wirkung von Downern wird verstärkt, wodurch die Reaktionsfähigkeit nochmals eingeschränkt wird.


    Synth. Cannabinoide & Upper: Kann zu unangenehmen Kreislaufbeschwerden führen. Eine temporäre Verstärkung von Paranoia, Verfolgungswahn und anderen Wahnvorstellungen ist möglich. Ganz allgemein erhöht diese Kombination das Risiko eine Psychose auszulösen oder andere psychische Folgeschäden zu verursachen.


    Synth. Cannabinoide & Hallunzinogene: Die halluzinogene Wirkung wird verstärkt, es besteht ein erhöhtes Risiko für anstrengende psychedelische Erfahrungen, Kontrollverlust und psychische Folgeschäden. 

  • Safer Use

    Synthetische Cannabinoide sind auch im Hinblick auf gesundheitliche Risiken noch weitgehend unerforscht. Wenn du dich zum Konsum entscheidest, solltest du, zusätzlich zu den allgemeinen Safer-Use-Regeln, folgendes beachten:


        Da der Konsum von synthetischen Cannabinoiden deinen momentanen Gemütszustand erheblich intensivieren kann, solltest du bei schlechter Laune auf den Konsum verzichten.


        Bei psychischen Problemen solltest du ebenfalls auf den Konsum verzichten.


        Die Wirkprinzipien vieler synthetischer Cannabinoide sind weitgehend unerforscht. Die (Neben-)Wirkungen entsprechen nicht zwingend denen, die du vielleicht von Cannabis kennst. Rechne auch mit unerwarteten (Neben-)Wirkungen! Erlebst du unerwartete (Neben-)Wirkungen, konsumiere nicht weiter. Zudem kann es helfen, wenn du einen sogenannten „Allergietest“ machst (d.h. eine Testdosis mit einer verschwindend geringen Menge der Substanz konsumieren).


        Theoretisch besteht die Möglichkeit eine „unbekannte Substanz“ auf ihre Inhaltsstoffe untersuchen zu lassen. Solltest du erheblich unerwartete Nebenwirkungen erleben oder den Verdacht haben, dass die von dir erworbene Substanz synthetische Cannabinoide enthält, kannst du Kontakt zu Legal-High-Inhaltsstoffe aufnehmen und die Substanz zum Testen einschicken. Weiterführende Infos findest du auf www.legal-high-inhaltsstoffe.de


        Der Wirkstoffgehalt der verschiedenen erhältlichen Mischungen, auch derselben Marke, kann stark variieren. Selbst Produkte, die vom äußeren Erscheinungsbild identisch aussehen, können unterschiedliche Inhaltsstoffe besitzen. Dosiere niedrig (deutlich niedriger als Cannabis) und teste langsam an!


        Beim Rauchen von synthetischen Cannabinoiden setzt du deine Atemorgane einer hohen gesundheitsschädigenden Belastung aus. Verwende nach Möglichkeit Aktivkohle-Filter statt Filter-Tips. Es gibt keine Erkenntnisse über eventuelle gesundheitliche Schäden, die durch das Verbrennen und Inhalieren der verwendeten Chemikalien und Lösungsmittel entstehen.


        Beim Bong und Wasserpfeife rauchen: Dies ist die schädlichste Form des Rauchens von synthetischen Cannabinoiden. Das Wasser filtert keine Schadstoffe! Verwende am besten Bongs mit Doppelköpfchen, in denen Aktiv-Kohle Filter eingesetzt werden können. Denke auch daran deine Bong regelmäßig mit klarem Wasser zu reinigen und insbesondere das Bongwasser häufig zu wechseln.


        Bei Unwohlsein in Folge des Konsums: Kopf, Nacken und Unterarme kühlen. Am besten in ruhiger Umgebung an die frische Luft gehen.

  • Female Facts

        Der Konsum von Kokain kann eine Veränderung Deines Hormonhaushalts bewirken, das heißt dein Monatszyklus kann gestört werden (unregelmäßige oder ausbleibende Periode) – dennoch kannst Du schwanger werden.

        Bei häufigem Konsum kann es zu einer abgeschwächten oder gar nicht mehr vorhandenen empfängnisverhütenden Wirkung der Anti-Baby-Pille kommen. Deshalb solltest Du Dich vor einer ungewollten Schwangerschaft mit Kondomen oder anderen nicht-hormonellen Verhütungsmitteln schützen.

        In der Schwangerschaft: Kokain gelangt über die Plazenta in den Organismus des ungeborenen Kindes. Konsum während der Schwangerschaft kann zu Fehl- und Frühgeburten führen sowie vielfältige Fehlentwicklungen und Mangelerscheinungen hervorrufen. Vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft können Schädigungen aller Organe und des Gewebes auftreten. Häufig kommt es zu Missbildungen der Harn- und Geschlechtsorgane sowie zu neuronalen Schädigungen – krankhaften Veränderungen und Entwicklungsstörungen des Nervensystems. Du solltest deshalb während der Schwangerschaft unbedingt auf den Konsum von Kokain verzichten.

        In der Stillzeit: Kokain gelangt über die Muttermilch in den Organismus des Kindes. Darüber hinaus zehrt häufiger Konsum Deinen Körper aus und entzieht ihm wichtige Mineralstoffe und Vitamine, die dann auch in der Muttermilch fehlen – und somit Deinem Kind.

  • Gute Links

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